Wir ernten eine bessere Zukunft

Seit zehn Jahren setzt sich unser Kooperationspartner Gestión Nativa in der Region Mendoza für Frauen ein, die von Armut betroffen sind. Mit Fortbildungen und Hilfe zur Selbsthilfe sorgen wir gemeinsam für eine Verbesserung der sozialen und ökologischen Strukturen – um einen Beitrag zu leisten zum Gleichgewicht zwischen Globalem Süden und Norden. Den Mittelpunkt des Kooperationsprojektes bilden die Pflanzungen des argentinischen Vereins, anhand derer die Frauen das Know-How im Anbau, in der Pflege und Bestandssicherung einheimischer Pflanzen erhalten. Diese Kenntnisse setzen sie zur Renaturierung von in dieser Region stark beschädigten Landschaften (z.B. Bergbaufolgelandschaften) und zur Gestaltung von grünen Flächen ein. Wenn Sie mehr über die Pflanzen wissen möchten, klicken Sie hier.

 

Aus der Kombination von Fortbildungen und Strukturförderung ergibt sich der nachhaltige Effekt wirtschaftlicher Stärkung für die Frauen und ihre Familien: Unser Projekt ermöglicht, dass die Frauen mit dem späteren Verkauf kultivierter Pflanzen und natürlicher Pflanzenprodukte ihre Existenzgrundlage begründen und die Armutsfalle überwinden.
Das Projekt erweitert einen produktiven Raum, in dem armutsgefährdete Frauen in Mendoza ihre wirtschaftlichen Ressourcen durch die Vermehrung einheimischer Pflanzenarten ausbauen können – ein in jeder Hinsicht nachhaltiges Projekt!
Eine Frau, die ihr Leben optimiert, verbessert immer auch die Zukunft ihrer Kinder und Enkelkinder. Wir brauchen Ihre Hilfe, damit diese Frauen in Mendoza eine bessere Zukunft ernten!
 
Das Projekt wurde von der Stiftung Nord-Süd-Brücken aus Zuwendungsmitteln des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von 01.08.2020 bis 31.07.2021 gefördert. 
 
 

Ein Rückblick auf das Projekt im Jahr 2020

So wie geplant haben wir das Projekt in Mendoza im August 2020 gestartet. Seitdem haben wir viele schöne Erfahrungen gesammelt. Hier sind einige Eindrücke und Highlights Momente des 2020 Jahr:

Baumaßnahmen: Zaun und Bewässerungssystem

Nach einem Winter mit Schnee und Pandemie sind die Infrastrukturmaßnahmen abgeschlossen. 

Der Bau des Zauns an der Südgrenze wurde von den Frauen selbst durchgeführt. Sie bestand nur aus einer Abgrenzung mit Pfosten und Pflanzen, ohne Drahtzaun. Der bestehende West- und Ostzaun wurde wiederverwendet und mit Pflanzen verstärkt. Und der nördliche Zaun wurde von Bauarbeitern mit einem traditionellen Zaun aus Maschendraht und Pfosten errichtet.

Hände in der Erde: Start des Pflanzenanbaus

Gestión Nativa konnte im September mit der Pflanzen-Produktion beginnen. Das war ein Grund zum Feiern! 

Projektteilnehmerinnen aus dem benachbarten Land Bolivien beehrten uns mit ihrer Musik und typischen Trachten.

Pachamama Fest

Im Jahr 2020 musste das Pachamama Fest online de Gestión Nativa stattfinden. Dieses Fest ist eine Würdigung von Mutter Erde („Pachamama“ für die Ureinwohner der Anden) und bringt alle zusammen, die Aktivitäten im Zusammenhang mit Mutter Erde durchführen. 

Das Pachamama Fest war eine gute Gelegenheit, andere Gruppen in Leipzig zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen.

Wir haben das Projekt „Interkultureller Garten“ von Annalinde e.V. und den Schulgarten der Leipzig International School vorgestellt. Beide Projekte haben die Umwelt im Mittelpunkt und verfolgen gleichzeitig ein soziales und kooperatives Ziel – ebenso wie Gestion Nativa in Mendoza. 

Beiträge zum Pachamama Fest:

Creando puentes con la Pachamama: Huerta del Colegio Internacional de Leipzig (Video auf Spanisch mit englischen Untertiteln).

Creando puentes con la Pachamama: Proyecto „Retratos interculturales“ de Annalinde e.V. (Video auf Deutsch mit spanischen Untertiteln).

Creando puentes con la Pachamama: Huerta Intercultural de Annalinde e.V. (Video auf Deutsch mit spanischen Untertiteln).

Online Präsentation des Buches „Mujeres con Historias“

Am 9. Juli 2020, präsentierten wir als Auftakt für das Projekt „Wir ernten eine bessere Zukunft“ das Buch „Mujeres con Historias“ („Frauen mit Geschichten“) online. Das Buch der Frauen aus Mendoza sammelt Erfahrungen aus der reproduktiven und produktiven Arbeit und materialisiert einen kollektiven Geist mit individuellen Geschichten.

Unter den positiven Aspekten der Pandemie wird uns dieses virtuelle Treffen spanischsprachiger Frauen, die in verschiedenen Teilen der Welt leben, in Erinnerung bleiben.  Die Frauen von Gestión Nativa erzählten uns, wie es war, das Buch zu schreiben und es dann in den Händen zu halten und dies mit ihren Familien und Freunden zu teilen. Indem sie ihre Erfahrungen aufschrieben, konnten sie Wunden heilen, ihre Potenziale neu überdenken, um sie zu entfalten und mit Wohlbefinden zu leben.

Einladung zur Online Präsentation des Buches „Mujeres con Historias“

Mobile Bibliothek des Kindergarten „Mi hogarcito feliz“ in Mendoza

Das Projekt berücksichtigte den Kauf von didaktischem Material für Kinder der Teilnehmerinnen, die den Kindergarten „Mi hogarcito feliz“ besuchten. Die Lehrer wählten Bücher für eine mobile Bibliothek aus, die anlässlich der Pandemie gestartet wurde. Es wurde eine hervorragende Auswahl an Büchern getroffen und ebenfalls im Vordergrund stand die Erreichbarkeit der Bücher durch Kinder und ihre Haushalte. Es war eine sehr wichtige Erfahrung für die Entwicklung der Kinder. 

Schreibseminar mit Antwerpen y Mendoza

Viele der Teilnehmer der Online-Buchpräsentation waren begeistert von der Idee, die Geschichte zu wiederholen. Deshalb hat WeltOffen e.V. gemeinsam mit „Amberes entre nosotras“ und „Mujeres en Leipzig“ eine Schreibwerkstatt organisiert, um neue Geschichten zu erzählen. Zwanzig potenzielle Schriftstellerinnen nahmen daran teil.

„Prefiero“ Präferenzen aus dem Buch „Mujeres con Historias“

Kräuterportraits mit Annalinde e.V.

In einer weiteren Kooperation mit Leipziger Gärten nahm Liliana von Gestion Nativa mit ihrer Geschichte über die Minze an dem Projekt Kräuterportraits von Annalinde e.V. teil. Die persönliche Geschichte zu Minze von Liliana transportiert uns nach Mendoza ohne das Haus zu verlassen

Andere „Kulturelle Kräuterporträts“ wurden in den Hochbeeten im ANNALINDE Gemeinschaftsgarten und im Burggarten der Sternburg Brauerei verankert! Via QR-Codes könnt ihr seit dieser Gartensaison verschiedene Kräuter-Geschichten auf der Annalinde e.V. Soundcloud-Seite anhören.

 

Die zweite Projekthälfte

Krisen bringen auch Chancen

Die Pandemie hat einige ohnehin schon ernste Probleme noch verschärft. Dies war ein Anstoß zur Vertiefung der Kreativität. Als Lösung zur Bekämpfung des Armutszuwachs in der Region als Folge der Pandemie entstand die Idee zur Produktionserweiterung von Setzlingen einheimischer Arten zu der bestehenden Produktion von Gemüsesetzlingen. 

Idealerweise konnte der lokale Kindergarten „Mi Hogarcito Feliz“ eingebunden werden und neben der Kinderbetreuung für die im Projekt tätigen Frauen, konnten die Kinder gleichzeitig den Umgang mit den Pflanzen lernen. Für Lehrer, Assistenten, Mütter, Väter, Großmütter und Kinder organisierte GN zwei virtuelle Kurse über die Konservierung von aus bereits gekauftem Obst und Gemüse gewonnenen Samen und die Wiederverwendung von organischen Abfällen für die Kompostierung.

Setzlinge und Saatgut wurden mit dem Kindergartenpersonal und dreißig Familien geteilt, die ihre Gärten anlegten. 

Videos zu den Kursen:

Kompostierung

Vom Tisch zum Garten

Die Erntezeit ist gekommen

Mehr als 8000 einheimische Pflanzen wurden produziert!. Einige Pflanzen wurden zur Wiederaufforstung degradierter Flächen verwendet, andere zum Verzieren von Weingütern oder Dorfplätzen.

Treffen mit gesunder Ernährung

Der Workshop zur Verbesserung der Lebensqualität endete mit einer gemeinsamen Kochstunde, bei der Ideen für die Zubereitung von Gemüse und Pflanzen aus der Region ausgetauscht wurden. Hier ein paar Rezepte:

Chef Omar Peralta und die Ernährungsberaterin Nancy Muñoz

Elternseminare: Leichtes Lesen

Für die Entwicklung der Elternseminare wurde die Kooperative Tayesnén engagiert. Sie sind Fachleuten für Integration und kognitive Entwicklung. Im Rahmen dieses Seminars wurde sich mit „leichtem Lesen“ (Lectura fácil) beschäftig, um Kindern Bücher und Lesen näher zu bringen. Nicht nur die Eltern hatten was davon, sondern auch die Lehrer des Kindergartens und vor allem natürlich die Kinder.

Und das war noch nicht alles: Am 26.10.2021 werden Eltern und Erzieherinnen auf der Internationalen Buchmesse in Mendoza über ihre Erfahrungen berichten. Mit ihrer Begeisterung werden sie sicherlich andere Eltern, Erzieherinnen und Kinder motivieren!

Treffen mit Globales lernen in Leipzig

Kurz vor dem Abschluss dieses ersten internationalen Projekts lud WeltOffen e.V. zu einem Gedankenaustausch ein. Basierend auf unseren Erfahrungen starteten wir einen Austausch über die Motivationen, Herausforderungen und Aufgaben bei der Durchführung internationaler Projekte. Vor allem haben wir über die Auswirkungen von internationalen Projekten im Süden aber auch im Norden nachgedacht.

Es war in jeder Hinsicht ein sehr produktives Jahr!

Frauen als Protagonistinnen, die ihren eigenen Wandel und den ihrer Lebensumwelt vorantreiben.

Hier ein Blick davon: 

Wir ernten eine bessere Zukunft

Vielen Dank an alle die Mitgewirkt haben! 

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